Rezensionen "Das aureanische Zeitalter II - Im Schatten des Verrats"

Es gibt endlich ein Wiedersehen mit Flavius Princeps und seinem Freund Kleitos Jarostow. Mit "Im Schatten des Verrats" hat Alexander Merow den lang erwarteten zweiten Teil seiner SF-Saga "Das aureanische Zeitalter" herausgebracht. Der Leser erinnert sich an Teil 1: Princeps und Kleitos, zwei typische aureanische junge Männer traten den terranischen Streitkräften bei und wurden mit diesen auf eine Strafmission nach Thracan geschickt. Dieser Feldzug, der in Wirklichkeit ein Massaker war, ist Teil des Plans vom Imperator Juan Sobos - der seinen Vorgänger hat ermorden lassen - mit dem er das Ethos der alt-aureanischen Kaste vernichten will.
"Im Schatten des Verrats"
beginnt mit der geplanten Rückkehr der Truppen zu ihrem Heimatplaneten, als ihr Truppenführer Aswin Leukos, ein dem ermordeten Imperator persönlich nahestehenden Offizier, den Befehl erhält, einen Teil seiner Einsatzkräfte zum Eisplaneten Colod zu schicken, um den von dort gesendeten mysteriösen Funksprüchen auf den Grund zu gehen. Zu diesen Truppen gehören auch Flavius und Kleitos und sind, wie ihre Kameraden, nicht gerade begeistert von den neuen Befehlen.
Derweil gehen auf dem Heimatplaneten die Intrigen des Usurpators Sobos weiter und er lässt die wenigen übrig gebliebenen Oppositionellen töten. Als sich die Flotte des Leukos der Heimat nähert, wird sie von einer Gruppe terranischer Raumschiffe angegriffen und flieht zurück nach Thracan. Der Plan des Sobos, alle diejenigen, die mit dem ermordeten Imperator sympathisierten als Verräter zu brandmarken, scheint zu gelingen.
Auf dem Eisplaneten, zu dessen Überwachung ein Teil der Flotte beordert wurde, geraten die Soldaten in einen Hinterhalt, den ihnen unbekannte Lebensformen stellen. Flavius erinnert sich an seinen ersten Raumflug, auf dem er schon einmal diese Lebensform gesehen hat. Es wurde ihm jedoch von den Behörden verboten, jemals darüber zu sprechen.
Da auch das Raumschiff, das die Truppen nach Colod brachte, angegriffen wurde und dessen kommandierender Offizier in Panik die Flucht befahl, scheint das Schicksal der zurückgelassenen Männer besiegelt.
Alexander Merow setzt im zweiten Teil der Saga "Das aureanische Zeitalter" die spannende Geschichte über Verrat, Freundschaft und die inneren Probleme einer im Grunde im Abstieg sich befindenden Gesellschaft fort. Die Gier der herrschenden Kaste haben in der Person des Sobos einen skrupellosen und zu allen Mitteln greifenden Diktator gefunden, der für die Durchsetzung seiner Interessen bereit ist, alles Bewährte zu vernichten. Die alt-aureanischen Moralvorstellungen - denen auch Oberstratregos Aswin Leukos sich verpflichtet fühlt - sind ihm zuwider und er plant aus Gründen der Profitmaximierung die Vermischung der beiden terranischen Kasten. Das alt-aureanische Ethos, obwohl in weiten Teilen der Aureaner zu einem floskelhaften Dünkel verkommen, hindert Sobos vorerst daran, seine Pläne vollständig in die Tat umzusetzen und aus diesem Grund intensiviert er seine politischen Bemühungen und forciert die Zersetzung der aureanischen Gesellschaft. Wenn der aufmerksame Leser hier Parallelen mit real betriebenen Politstrategien bemerkt, dann ist das wohl kein Zufall.
Auch im zweiter Teil versteht es Alexander Merow, seine Leser überaus spannend zu unterhalten. Nicht nur die Freunde der SF-Literatur kommen bei diesem Roman auf ihre Kosten. 5 von 5 Punkten

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