Rezensionen "Das aureanische Zeitalter I - Flavius Princeps"
===Meine Meinung===

Alexander Merow ist dafür bekannt, dass seine Romane zwar fiktiv sind, dennoch viele Parallelen zum aktuellen Weltgeschehen beinhalten. Es sind nur kleine Ansätze, wie zum Beispiel die Politik oder die Lebenssituationen. Seine Welten wirken dabei stets erschreckend realistisch.

In diesem Roman wird der Leser in eine Welt des Goldenen Reiches 13.000 Jahre weiter in der Zukunft. Das Goldene Reich herrscht über die Erde und ihre Kolonien, und besticht durch raffinierte Technologien und enormen Wohlstand. Als der neue Imperator an die Macht komm, gerät er mit den Senatoren und wohlhabenden Teil der Bevölkerung aneinander, da er gegen die ganze Korruption und die anderen Probleme angeht. Es kommt zur großen Auseinandersetzung, die schlimme Folgen mit sich bringt.
Im Großen und Ganzen erinnert diese Situation den Leser sofort an die aktuelle Situation auf der Erde. Macht, Geld und Korruption bestimmen das Leben von uns. Kaum ein reicher und einflussreicher Mensch würde zulassen, dass sich etwas an der aktuellen Situation ändert. In der futuristischen Welt wird dies besonders deutlich auf eine fiktive und aufrüttelnde Art geschildert.

Alexander Merow hat viel Liebe und Zeit in diesen Science Fiction Roman gesteckt. Dies merkt man in den vielen Details. Seine Protagonisten sind bis ins Kleinste durchdacht. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, logisch und menschlich. Ich für meinen Teil konnte mich hervorragend in sie hineinversetzen, auch wenn mir persönlich der Protagonist Flavius Princeps am Anfang nicht unbedingt sympathisch war. Dies ändert sich jedoch im Verlauf des Buches.

Auch die fremde Welt beschreibt der Autor farbenfroh, lebendig und fantasievoll, sodass ich stets das Gefühl hatte, schon einmal dort gewesen zu sein. Man muss trotzdem an keiner Stelle Angst bekommen, dass der Detailreichtum einen beim Lesen erschlägt oder überfordert. Alexander Merow beschränkt sich gekonnt auf die wesentlichen Details und verschwendet sein Können nicht in unnötigen Nebenfiguren oder anderen unwichtigen Details.

Anfänglich hatte ich starke Bedenken, dass der Autor seine Aufmerksamkeit zu sehr auf die politische Situation dieser Science Fiction Welt gerichtet hat. Nachdem ich schon Beutewelt von ihm gelesen hatte, weiß ich, wie gerne er sich auf politische Aspekte bezieht. In seinem aureanischen Zeitalter darf Spannung nicht fehlen. Es gibt viele Action-Szenen, die dem Leser den Atem stocken lassen, denn dauerhaften Frieden gibt es auch in dieser Zukunft nicht.

Der Stil, den der Autor verwendet, ist eher gehoben. Er lässt sich zwar leicht lesen und besticht durch eine einfache und angenehme Wortwahl. Sowohl an dem Stil, als auch am Inhalt kann man die Qualität und die Liebe erkennen, die in diesem Roman steckt. Man kann nur hoffen, dass die fortlaufenden Romane dieses geplanten Epos genauso hochwertig sind. Selbst Leser, die weniger gerne Science Fiction als Genre bevorzugen,werden ihren Spaß an diesem qualitativen Meisterwerk haben. Aus diesem Grund kann ich es ohne Einschränkung empfehlen.

===Bewertung===

Alexander Merow ist mit „Das aureanische Zeitalter I: Flavius Princeps“ ein beachtenswerter Einstieg in ein Science Fiction Epos gelungen. Anspruchsvoller Inhalt, der zum Nachdenken anregt und dabei nicht auf mitreißende Action verzichtet. Für mich fünf Sterne.

Sarahs Bücherwelt

Alexander Merow entführt die Leser mit seinem neuen Buch Das aureanische Zeitalter I - Flavius Princeps in eine weit entfernte Zukunft. Das Goldene Reich herrscht über die Erde und ihre Kolonialwelten. Es ist das älteste und gewaltigste Imperium in der Geschichte der Menschheit. Doch dieser so mächtige Herrschaftsbereich ist trotz seines technologischen Fortschritts und des daraus resultierenden materiellen Wohlstands bedroht. Neben der vom Reichtum profitierenden Kaste der Aureaner gibt es die Anaureaner, eine große Bevölkerungsgruppe, denen die Teilhabe am Wohlstand verwehrt wird. Es ist eine ungebildete Masse, die von einflussreichen Aureaner gern als billige Arbeitskräfte gesehen werden. Mit der Amtseinführung eines neuen Imperators gerät auch die Welt des politischen Dingen gegenüber eher gleichgültigen Flavius Princeps in Unordnung.
Der Autor beschreibt in diesem Science-Fiction Roman eine Gesellschaft, deren oberflächlicher Glanz von inneren Konflikten bedroht ist. Arbeitsplätze sind bedingt durch die Automatisierung von Bürokratie und Produktion rar geworden. Eine dem Anschein nach überflüssige Jugend betäubt sich mit bewusstseinserweiternden Stimulantien und versinkt im Chaos der Langeweile. Brot und Spiele, dieses im antiken Rom so gern benutze Mittel um das Volk zu unterhalten und zu verdummen, wird von Alexander Merow geschickt in seinen Roman eingebaut. Überhaupt nimmt er gern Anleihen auf die römische Kultur und verwendet sie in seiner Geschichte. Nicht von ungefähr erinnert die Reform des neuen Imperators an die Geschichte der Gracchenbrüder im Römischen Reich.
Wie in seinen bisherigen Büchern geht es dem Autor nicht ausschließlich um vordergründige Aktionen - obwohl der Leser diesbezüglich immer auf seine Kosten kommt - sondern er versteht es, Politik- und Gesellschaftskritik geschickt in seine Romane einfließen zu lassen. Unschwer bemerkt der Leser, dass das, was man heute noch als Globalisierung bezeichnet, in der Zukunft des Romans Alltäglichkeit geworden ist. Es gibt diejenigen, die davon profitieren und eine große Zahl deren, denen dieses verwehrt wird. Die Anaureaner, die Parias des Goldenen Reiches sind der ungebildete und entzivilisierten Bodensatz dieser Gesellschaft.
Bei all dem behält der Autor jedoch seinen Blick für die Details. So werden z. B. die Bedingungen bemannter interstellarer Raumflüge, die sich nur mit Hilfe von Kälteschlafkammern realisieren lassen, eindrücklich beschrieben. Als Leser kann man sich die Klaustrophobie des Flavius anlässlich seines Militäreinsatzes auf einem weit entfernten Planeten buchstäblich vor Augen führen lassen.
Alexander Merow legt mit diesem ersten Band ein mehr als solides Fundament für die folgenden Romane. Die von ihm eingeführten Themen - Manipulation der Nachrichtensender, politische Intrigen im Imperium und nicht zuletzt die charakterliche Entwicklung des Titelhelden Flavius Princeps - versprechen, wie bereits im ersten Band, spannende Unterhaltung. 5 Sterne.

inkultura-online.de


 
 
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